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Der Kinospot
Wir basteln uns einen Film !
 
Etwa 1985 haben wir mit einer Dia-überblendung in einem Münchner Kino geworben. Während des gesamten Dia-Blocks war der Ton viel zu leise und zu muffig. Erst die nachfolgende Zigaretten-Werbung hatte wieder den gewohnten Filmton.
  
Also wollten wir auch einen richtigen Film. Als wir deswegen bei unserer Werbe- Agentur nachfragten, haben die uns kräftig ausgelacht. Mit einer viertel bis zu einer halben Million müßten wir schon rechnen. So kamen wir auf die Schnaps- Idee, einen Film in eigener Regie zu drehen. Und das wurde dann eine " Unendliche Geschichte" mit 10 Jahren Laufzeit und vielen Unterbrechungen !
  
Unsere Kernaussage sollte sein : Es gibt kein Fahrzeug, in das wir NICHT eine vernünftige Anlage einbauen können ! Space-Shuttle, U-Boot oder Raumstation waren nicht realisierbar, Rolls Royce und Formel 1 schieden aus Preisgründen aus. Also entschieden wir uns für einen Traktor mit zwei fetten Boxen und einem Monsterbass obendrauf ! Wir machten ein sogenanntes Storyboard, indem wir jede Szene auf Papier zeichneten, fragten einen Kamera-Verleiher nach den Möglichkeiten und Preisen, und beschäftigten unseren halben Ort mit den Vorbereitungen für verschiedene Drehorte und Szenen.
  
Eine Scheune wurde ausgeräumt, eine künstliche Wand mit Fenster hergestellt, ein Traktor inklusive Fahrer vorbereitet, ein Sportwagen für durchdrehende Räder beschafft, ein Body-Builder besorgt usw. usw. Dann haben wir alle an einem Wochenende zusammengetrommelt, 2 Rollen 35mm-Film-Material gekauft (teuer !), die Kamera und etliche Scheinwerfer, Nebelmaschinen, Windmaschine und diverse Objektive ausgeliehen und alles aufgebaut.
  
Um die richtige stimmungsvolle Beleuchtung für die erste Szene zu bekommen, brauchten wir einen absolut stockdunklen Raum, in den ein kräftiger Lichtstrahl aus einem 10 kW-Scheinwerfer ein Lichtbündel in den Morgennebel malt. Das haben wir nachts um 1 gedreht, bei einem Bauern, der um 4 Uhr schon wieder raus muß, um die Kühe zu melken ! Herzlichen Dank !
  
Damit das Fenster im Hintergrund auch richtig nach gleißender Sonne aussieht, haben wir ein weißes Bettlaken dahinter aufgespannt und mit mehreren 3 kW-Scheinwerfern angestrahlt. Das haben auch alle Motten, Nachtfalter, Fliegen, Mücken und sonstiges Geviech im Umkreis von 20 km gemerkt und sich nachts um Eins innerhalb 1 Minute im Bettlaken versammelt.....!
  
Für die Szene mit den durchdrehenden Reifen haben wir das entsprechende Rad auf Schmierseife gesetzt, den Rauch aus der Nebelmaschine im richtigen Augenblick zugeschossen und gehofft, daß eine von den vielen Szenen brauchbar war. Und Opas Hut ist dank Nylonfaden und Windmaschine im richtigen Augenblick "weggeflogen worden"!
  
Weil damit erstmal das Geld alle war, haben wir nur einen Rohschnitt machen können. Einige Jahre später haben wir dann den Film digitalisieren lassen und die Computersequenzen eingefügt. Zusätzlich kann man preisgünstig verschiedene Firmenadressen an den Hauptteil anhängen lassen. Anfragen von ACR-Händlern erwünscht.